Tomás Gonzáles : Das spröde Licht

Tomás Gonzáles : Das spröde Licht


Die Geschichte einer Nacht.
Die beiden Brüder Jacobo und Pablo sind auf dem Weg von New York nach Portland. Sie wollen dort einen Arzt treffen, der bereit ist, Jacobo Sterbehilfe zu leisten. Jacobo ist nach einem Unfall vom Hals abwärts gelähmt und leidet seitdem unter unerträglichen neuropathischen Schmerzen, für die es keine Aussicht auf Linderung gibt.

In der New Yorker Wohnung der Familie warten die Eltern David und Sara mit dem dritten Sohn Arturo. Freunde der Familie und Freundinnen der Söhne kommen und gehen. Telefonate werden geführt. Jacobo und Pablo erstatten regelmäßig Bericht über den Fortschritt ihrer Reise und das Warten auf den Arzt. Die Familie ist zerrissen zwischen Verzweiflung und abgründiger Hoffnung. Der Hoffnung, dass es Jacobo gelingt zu sterben und sich von seinem Leiden zu erlösen. Und der Hoffnung, dass er es sich in letzter Minute anders überlegt. Am nächsten Morgen ist Jacobo tot.

Erzählt wird uns die Geschichte dieser Nacht vom erblindenden David, der nach Saras Tod als alter Mann in seine kolumbianische Heimat zurückgekehrt ist. Erblindend bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, die Geschichte dieser Nacht niederzuschreiben. Sein Schreiben wird zur letzten Anstrengung, den Verlust seines Lebens dem Verlust des eigenen Lebens zu entreißen. Am Ende schreibt er: „Die Zeit (nach Jacobos Tod) verging. Der Rest ist nicht Schweigen gewesen, keineswegs. Das Schweigen kommt erst jetzt.“ Jetzt, da diese Nacht erzählt ist.

Tomas Gonzalez: Das spröde Licht. Aus dem Spanischen von Rainer Schultze-Kraft und Peter Schultze-Kraft, Fischer Verlag, 17,99 EURO

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