Grace Paley : Am selben Tag, später

Wir danken dem Verlag für einen weiteren Band mit Erzählungen von Grace Paley und möchten unsere Empfehlung für diese Autorin, die wir schon für Ungeheure Veränderungen in letzter Minute aussprachen, wiederholen. In den vorliegenden 17…

Peter Bichsel : Über das Wetter reden

Seit über 30 Jahren schrieb Peter Bichsel regelmäßig für verschiedene Schweizer Zeitungen Kolumnen, die in ebensolcher Regelmäßigkeit vom Suhrkamp Verlag uns Lesern auch in Buchform präsentiert wurden. Nun also der leider wohl letzte Band, der…

Michel Houellebecq : Unterwerfung

Wir haben lange gezögert uns mit den – zweifellos sehr bescheidenen – uns zur Verfügung stehenden Mitteln an der Debatte über den neuen Roman Michel Houellebecqs zu beteiligen. Wir tun dies nun dennoch, da wir…

Botho Strauß : Herkunft

Ein Buch der Erinnerung und ein Buch über das Erinnern: Das berührendste und bestürzendste Buch, das wir seit langem in Händen gehalten haben. Unserer Ansicht nach das mit Abstand wichtigste in diesem Herbst. In ihm…

Karen Köhler : Wir haben Raketen geangelt

Diese Erzählungen sind atemberaubend und im wahrsten Sinne herausragend. Wir versichern: So etwas haben Sie noch nicht gelesen. Wovon die Erzählungen handeln? Von den Krisen und Katastrophen, die das Leben für uns bereithält. Von Fluchten,…

Robert Seethaler : Ein ganzes Leben

Ein ganzes Leben erzählen – geht das heute noch? In Form eines Romans, den man (vorschnell) versucht sein könnte als Heimatroman zu bezeichnen? Auf nicht mehr als 155 Seiten? Es geht, wie uns der neue…

Urs Faes : Sommer in Brandenburg

Der Schweizer Autor Urs Faes eröffnet uns in seinem jüngsten Roman Sommer in Brandenburg ein bislang nahezu unbekanntes und wenig erforschtes Stück jüdischer Geschichte in Deutschland. Schauplatz des Romans ist das Landgut Ahrensdorf in der…

Gertrud Leutenegger : Panischer Frühling

April 2010. Der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen Eyjafjallajökull bricht aus und legt mit seiner Aschewolke den europäischen Luftverkehr lahm. Für einen Moment steht die Zeit still. Oder: Ein Zeitfenster öffnet sich. Die namenlose…

Elias Canetti : Das Buch gegen den Tod

„Die größte Anstrengung des Lebens ist, sich nicht an den Tod zu gewöhnen.“ In dieser Aufzeichnung aus dem Jahr 1967 verdichtet sich die ungeheure Anstrengung und Antriebskraft eines Schreibens, das stets ein Anschreiben gegen den…

Michail Ryklin : Buch über Anna

Was wissen wir wirklich über die Menschen, die uns nahestehen und die wir lieben? Der russische Philosoph Michail Ryklin (dessen Buch: Mit dem Recht des Stärkeren. Russische Kultur in Zeiten der gelenkten Demokratie an dieser Stelle ebenfalls…

Toni Morrison : Heimkehr

Man mag versucht sein, Toni Morrisons Roman „Heimkehr“ angesichts des hohen Alters der Autorin mit der Erwartung zu lesen, es handle sich um ein sogenanntes Alterswerk. Weit gefehlt. Es sei denn, damit sei gemeint, ohne…

Grace Paley: Ungeheure Veränderungen in letzter Minute

Nach Die kleinen Widrigkeiten des Lebens liegt mit Ungeheure Veränderungen in letzter Minute nun ein weiterer Band mit Erzählungen von Grace Paley vor, den wir an dieser Stelle sehr empfehlen wollen. Zumeist raubt einem schon…

Rafael Chirbes : Am Ufer

Kann man über „die Finanzkrise“ schreiben? So, dass daraus Literatur entsteht und nicht eine in literarisch notdürftig veranschaulichte Dokumentation oder Reportage? Ohne dass der Text an der Komplexität und Trivialität der den Globus umspannenden Kapitalströme…

John Cheever : Ach, dieses Paradies

Unser Dank gilt zunächst dem Verlag, der uns in den letzten Jahren das erzählerische Werk John Cheevers in neuer Übersetzung wieder zugänglich gemacht hat. Der vorliegende Roman ist Cheevers letzter – 1982 im Jahr seines…

Jorge Semprun : Überlebensübungen

Der vorliegende Text ist Fragment geblieben. Jorge Semprun erinnert sich in ihm an seine Zeit in der Résistance bis zu seiner Verhaftung im September 1943. An die Befreiung aus dem Konzentrationslager Buchenwald. An die 10…

Louis Begley : Erinnerungen an eine Ehe

Wir befinden uns in New York im Jahr 2003. George W. Bush hat gerade verkündet, dass die Mission im Irak erfüllt sei. Eine Vermeintlichkeit, der im neuen Roman von Louis Begley noch viele folgen werden.…

Amos Oz / Fania Oz-Salzberger: Juden und Worte

Der Schriftsteller Amos Oz und seine Tochter, die Historikern Fania Oz-Salzberger (deren auch im Jüdischen Verlag erschienenes Buch Israelis in Berlin an dieser Stelle ebenfalls sehr empfohlen sei) stellen die Frage nach dem, was jüdische…

Andreas Maier: Die Straße

Wir gestehen, dass wir voller Ungeduld auf den dritten Teil der insgesamt auf sieben (andere Quellen melden die Zahl 11, was uns nur recht sein soll) Bände ausgelegten Maierschen Suche nach der verlorenen Zeit gewartet…

Amity Gaige : Schroders Schweigen

Der erfahrene Leser glaubt, ihn könne nichts mehr erschüttern. Er wiegt sich im Glauben, alles sei schon einmal irgendwann, irgendwo durch irgendwen erzählt worden, alle menschlichen Irrtümer, Lügen und Tragödien, jedes Scheitern, jedes Versagen und…

Patrick Modiano : Der Horizont

Unsere Vergangenheit ist dunkle Materie. Der unsichtbare Teil unseres Lebens ist ungleich größer als der sichtbare. Das nicht Gelebte ist unendlich: „kurze Begegnungen, verpasste Rendezvous, verlorene Briefe, Vornamen und Telefonnummern, die in einem alten Taschenkalender…

Eugen Ruge : Cabo de Gata

„Diese Geschichte habe ich erfunden, um zu erzählen, wie es war.“ Deshalb ist es auch unerheblich, wer da spricht, ob der Autor oder sein Erzähler. Jedenfalls: Der Ich-Erzähler erinnert sich. Wie er sich eines Morgens…

Patricio Pron: Der Geist meiner Väter steigt im Regen auf

Ein junger Mann kehrt 2008, nachdem er acht Jahre in Deutschland gelebt hat, in seine argentinische Heimat zurück, da sein Vater schwer erkrankt ist. Durch exzessiven Konsum von Drogen hat er fast vollständig sein Gedächtnis…

Andrzej Stasiuk : Kurzes Buch über das Sterben

„Unsere Zivilisation ist seltsam. Sie rettet, bewahrt, verlängert uns das Leben. Und zugleich macht sie uns dem Tod gegenüber hilflos.“ Vier Geschichten über das Sterben: Der Tod der Großmutter bedeutet, dass auch die Welt der…

David Vann : Dreck

Ein Buch wie ein Faustschlag ins Gesicht. Galen, 22 Jahre, lebt mit seiner Mutter auf einer Walnussplantage in Carmichael, einem Vorort von Sacramento, im Central Valley, Kalifornien, „einer langgestreckten, heißen Senke Stumpfsinn“. Galen möchte gerne…

Pierre Bost : Ein Sonntag auf dem Lande

Es gilt, ein literarisches Kleinod anzuzeigen. Dem Dörlemann Verlag sei gedankt, diesen 1945 erstmals erschienen Roman des heute weitgehend vergessenen französischen Autors Pierre Bost (1901-1975) dem deutschsprachigen Publikum wieder zugänglich gemacht zu haben. Wie der…

Felix Hartlaub : Italienische Reise

Im Sommer 1931 unternimmt der damals achtzehnjährige Schüler der Odenwaldschule Felix Hartlaub gemeinsam mit 10 Mitschülerinnen und Mitschülern und dem betreuenden Lehrer Werner Meyer eine einmonatige Studienreise nach Italien. Nikola Herweg und Harald Tausch haben…

Jonathan Franzen : Weiter weg

„Im Spätherbst des vergangenen Jahres war es mir ein ziemlich starkes Bedürfnis, weiter weg zu sein. Vier Monate lang war ich nonstop mit einem Roman auf Tour gewesen und willenlos meinem Terminkalender gefolgt, bis ich…

Szilárd Rubin: Die Wolfsgrube

Nach „Kurze Geschichte von der ewigen Liebe“ und „Eine beinahe alltägliche Geschichte“ liegt mit „Die Wolfsgrube“ – dem Rowohlt Berlin Verlag sei gedankt – nun ein weiterer Roman des erst kurz vor seinem Tod 2010…

Metin Eloğlu : Fast eine Geschichte

Zunächst sei diesem noch jungen Verlag gedankt, der einen, zumindest den meisten von uns deutschsprachigen Lesern, unbekannten literarischen Kosmos erschließt und zugänglich macht. Die Schauplätze der in diesem Band versammelten 19 meist kurzen Erzählungen, deren…

Janet Frame : Ein Engel an meiner Tafel

Zunächst sei dem Verlag gedankt, dem das Verdienst gebührt, mit der Neuauflage von Ein Engel an meiner Tafel den zweiten Band der dreiteiligen Autobiografie der großartigen neuseeländischen Autorin Janet Frame (1924 – 2004) wieder zugänglich…

Tomás Gonzáles : Das spröde Licht

Die Geschichte einer Nacht. Die beiden Brüder Jacobo und Pablo sind auf dem Weg von New York nach Portland. Sie wollen dort einen Arzt treffen, der bereit ist, Jacobo Sterbehilfe zu leisten. Jacobo ist nach…

György Konrád : Über Juden

„1944 war ich ein ungarischer Jude, seit 1945 bin ich ein jüdischer Ungar.“ Die in diesem Band versammelten Aufsätze des ungarischen Schriftstellers und Essayisten György Konrád aus den Jahren 1986 bis 2010 gehen der Frage…

Peter Handke : Versuch über den stillen Ort

Ja. Mit dem „Stillen Ort“ ist tatsächlich jenes sprichwörtlich „stille Örtchen“ gemeint, das uns nicht nur erlaubt, unsere Notdurft zu verrichten, sondern das uns darüber hinaus auch in anderer Not Zuflucht und Asyl bietet, wenn…

Alex Capus : Skidoo

Bodie, die Goldgräber-Geisterstadt im Nordosten Kaliforniens hinter den verschneiten Bergspitzen der Sierra Nevada war einst Schauplatz prunkvoller Beerdigungen dort lebender Chinesen, Betreiber in Zeiten des Goldrauschs unverzichtbarer Dienstleistungsangebote wie Wäschereien, Restaurants und Opiumhöhlen, die ihren…

Richard Ford : Kanada

Great Falls, Montana 1960: Der 15-jährige Dell lebt zusammen mit seiner Zwillingsschwester Berner und seinen Eltern in der gesichtslosen Kleinstadt im Nordwesten der USA. Er freut sich auf die Schule, will endlich Mitglied des örtlichen…

Martin Walser : Das dreizehnte Kapitel

„Schloss Bellevue, sagte ich.“ Der erste Satz des Romans zeigt schon an, dass der Autor, der seinen Erzähler diesen Satz sprechen lässt, nicht gewillt ist Zeit zu verlieren oder große Umstände zu machen. Wenn sich…

Silke Scheuermann : Die Häuser der anderen

Die Häuser der anderen – das ist die Illusion (oder Angst), woanders könnte das andere, bessere Leben stattfinden. Das sind die imaginären Lebens- und Projektionsräume, in denen anderen das gelingt, woran wir scheitern. Da ist…

James Joyce : Ein Porträt des Künstlers als junger Mann

Wer bis jetzt sich an Joyce noch nicht herangetraut, den Ulysses so manches Mal voller unglaubwürdig-guter Vorsätze in den Urlaub mitgeschleppt und dann ungelesen wieder nach Hause gebracht hat oder wer sich allenfalls nur noch…

Bernd Cailloux : Gutgeschriebene Verluste

Wir betreten Schöneberg, den alten Berliner Westen, der im Windschatten der großen weltpolitischen Umwälzungen zum Biotop all jener Übriggebliebenen mutiert ist, die dem Treck nach Osten nicht zu folgen gewillt waren oder sind. Genauer betreten…

Sherwood Anderson : Winesburg, Ohio

Ein Klassiker der amerikanischen Literatur ist in der fulminanten Neuübersetzung von Eike Schönfeld neu zu entdecken. 21 lose miteinander verbundene Geschichten, in denen jeweils eine Figur aus der fiktiven Kleinstadt des Mittleren Westens im Mittelpunkt…

Hanna Lemke : Geschwisterkinder

Milla und Ritschie sind Geschwister. Sie leben in Berlin, Ritschie hat einen subalternen Job im hauptstädtischen Medienbetrieb, Milla arbeitet aushilfsweise in einem Laden, der mit Kinderklamotten und Spielzeug mehr schlecht als recht über die Runden…

Joan Didion: Blaue Stunden

„In manchen Breitengraden gibt es vor der Sommersonnenwende und danach eine Zeitspanne, nur wenige Wochen, in der die Dämmerungen lang und blau werden.“ So beginnt Joan Didions Buch über ihre Tochter Quintana, die 2005 nach…

Patrick Modiano: Im Café der verlorenen Jugend

Nicht leicht zu sagen, wovon dieser Roman erzählt. Von Louki, der rätselhaften jungen Frau, die plötzlich ihren Mann verlässt und sich einer Gruppe Pariser Bohemiens anschließt, ohne dieser wirklich anzugehören? Oder nur von einigen Straßen,…

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